Für den gestrigen Freitag lud die Krefelder AfD den ehemaligen NPD-Kader Bernd Kallina zu einem Vortrag in die Gaststätte Schwarzes Pferd ein. Binnen kurzer Zeit mobilisierten wir gemeinsam mit anderen Antifaschistinnen und Antifaschisten zu einer Gegenkundgebung vor der Gaststätte. Als die Inhaber des Schwarzen Pferdes davon erfuhren, luden sie die AfD aus. Unsicher, ob der Vortrag dennoch an einem anderen Ort stattfinden würde, trafen wir uns trotz strömenden Regens mit über 50 Personen vor dem AfD-Büro auf der Sankt-Anton-Straße für den Fall, dass dort der Ausweichort sei. Auch hier fand kein Vortrag statt. Kurz nachdem ein großer Teil der anwesenden Antifaschistinnen und Antifaschisten bereits auf dem Heimweg war, wurde bekannt, dass die Gaststätte Haus Bonnen in Uerdingen neuer Beherbergungsort der AfD sein würde. Innerhalb einer halben Stunde konnte sich dann vor der Gaststätte ein lauter Gegenprotest mit bis zu 35 Personen bilden, welcher der AfD so sehr zusetzte, dass diese ihren geplanten Stammtisch-Abend frühzeitig abbrechen musste. Gegen 19:20 Uhr verließen die sichtlich aufgebrachten AfDler das Haus Bonnen und traten den Heimweg an. Trotz der widrigen Umstände für uns ein voller Erfolg. Danke an alle, die daran mitgearbeitet haben!
Nachtrag zur Gaststätte Schwarzes Pferd:
Mindestens am 8. Juni 2023 veranstaltete die Krefelder AfD bereits zuvor einen Vortragsabend in der Gaststätte Schwarzes Pferd, der auch als solcher erkennbar war (Foto im Anhang). Die AfD bezeichnete den Gastwirt in der Einladung zum gestrigen Vortrag als „uns gewogenen“ Gastwirt. Die nun gegenüber der Polizei und per Facebookpost gegenüber der Öffentlichkeit gemachte Abgrenzung zur AfD – man habe nicht gewusst, dass es sich bei der Anmeldung um eine AfD-Veranstaltung gehandelt habe – erinnert an eine ähnliche Situation im September 2019. Damals ließ der Veranstaltungsort „Picnic Le Club“ nach angekündigtem Gegenprotest verlauten, dass ein Vortrag mit Andreas Kalbitz abgesagt wurde. Im Nachgang hielt sich das Gerücht, der zuvor ahnungslose Inhaber habe nach Hinweisen die AfD ausgeladen. Doch angesichts der Tatsache, dass in den vergangenen Jahren mehrere offensichtlich erkennbare AfD-Veranstaltungen dort stattfinden konnten – etwa am 4. November 2016, am 3. Mai 2017 oder am 5. September 2018 –, erschien die halbherzige Distanzierung des Inhabers wenig glaubwürdig. Wichtig, auch für den aktuellen Fall rund um das Schwarze Pferd: Im Nachgang stand die Tür von „Picnic Le Club“ weiterhin für die AfD offen – etwa für ihren Stammtisch am 8. Januar 2020. Bleibt zu hoffen, dass die Gaststätte Schwarzes Pferd ihrer Aussage, kein Veranstaltungsort für Nazis zu sein, auch in Zukunft treu bleibt. We’ll see.