Schon wieder: Extrem rechter Brandanschlag in Krefeld-Bockum

In der Nacht auf den 30. September 2020 zündeten bisher Unbekannte zwei Autos im Krefelder Stadtteil Bockum an. Der auf einem Auto angebrachte Aufkleber der Seebrücke Krefeld und der antifaschistische Background der BesitzerInnen lassen auf ein Flüchtlingsfeindliches bzw. extrem rechtes Motiv schließen. Schließlich handelt es sich bei dem Brandanschlag keineswegs um einen Einzelfall. Bereits vor zwei Jahren – in der Nacht auf den 3. August 2018 – wurde ein Auto, das mit Anti-AfD-Aufklebern verziert war, in Brand gesetzt. Der Brandanschlag ereignete sich nur wenige hundert Meter von dem aktuellen Anschlagsort entfernt.

Ebenfalls im Spätsommer 2018 wurde eine jüdische Gedenktafel des Haus Schönhausen in Bockum mit Nazi-Symbolen beschmiert. Wenige Tage später tauchten auch an anderen Stellen im Bockumer Stadtteil Hakenkreuze und rechtsradikale Schriftzüge auf. Und: Erst vor weniger als drei Wochen fanden sich rund um den Bockumer Platz erneut 17 neue Hakenkreuze an Fassaden, Haustüren, Fahrzeugen, Wahlplakaten und Garagentoren.

Diese Zustände kommen nicht aus dem luftleeren Raum. Im Zuge des Aufstiegs der AfD und des rassistischen Rollbacks seit 2014 nahmen extrem rechte Anschläge in ganz Deutschland zu. Auch die jüngsten Ereignisse in Krefeld können mit dem neuen politischen Klima und der Überzeugung, aus nicht geringen Teilen der politischen Landschaft und der „Zivilbevölkerung“ insgeheimen Zuspruch zu bekommen, in Verbindung gebracht werden. Dass dabei bereits einzelne Autoaufkleber sowie das Engagement bei einer Initiative für Seenotrettung ausreichen, um mehrere Fahrzeuge in Brand zu setzen, macht die Gefahr rechten Terrors deutlich.

Umso wichtiger ist es, sich davon nicht beeindrucken zu lassen. Wir begrüßen es sehr, dass die Krefelder Seebrücke als Reaktion auf den Brandanschlag noch heute eine spontane Mahnwache auf dem Dionysiusplatz in Krefeld abhielt. Nicht (nur), um auf die Ereignisse aufmerksam zu machen, sondern, um sich noch überzeugter und offensiver als zuvor für die Aufnahme der Geflüchteten in Moria einzusetzen.

Surrender? No way!

Konsequent gegen rechten Terror und Rassismus.
Vollste Solidarität mit den Betroffenen des Brandanschlags.